Fragen & Antworten
„Schülerinnen und Schüler haben heute ein sehr hohes Umweltbewusstsein. Doch manchmal fehlt es an Informationen, wie sich dies im Alltag umsetzen lässt. Die E-Waste Races vermitteln auf sehr praktische Weise, wie Elektroaltgeräte umweltgerecht entsorgt werden können und wie man es schafft, Elektrogeräte länger zu nutzen, um unnötigen Elektroschrott zu vermeiden.“ – Dr. Bettina Rechenberg, Leiterin Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft beim Umweltbundesamt (UBA)
Das E-Waste Race verbindet Umweltbildung mit einem Wettbewerb. Der breitenwirksame Ansatz verankert die Bedeutung von Rohstoffen und Nachhaltigkeit sowohl bei der Jugend, als auch in den Haushalten und im öffentlichen Bewusstsein. Gleichzeitig werden tausende ausrangierte elektrische Geräte fürs Recycling gesammelt und verhindert, dass sie im Restmüll landen. Das leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, die 65 Prozent Sammelquote zu erreichen, die durch das Elektrogesetz festgelegt ist.
Warum ein Praxisprojekt? Nichts prägt nachhaltiger als die eigene Erfahrung – man muss nur die Chance bekommen, sie zu sammeln. Und man kann Schülern viel mehr zutrauen, als man denkt. Praxisprojekte ermöglichen im wahrsten Sinne des Wortes, seine eigene Welt zu begreifen und die eigene Wirksamkeit zu erleben: Etwas zu erschaffen, zu gestalten oder zu erarbeiten, das einen bleibenden Nutzen hat. Genau das schafft ein E-Waste Race.
Laut Umweltbundesamtes (UBA) vermeidet dies der Gesellschaft Schäden von rund 180 Euro pro vermiedener Tonne CO2 bzw. sogar 640 Euro pro Tonne, wenn man das Wohlergehen jetziger und künftiger Generationen gleichgewichtet berücksichtigt. Insgesamt werden durch die Races also Schäden in Höhe von 1.800 Euro bzw. 6.400 Euro vermieden. Das sind die Schäden, die durch die Zunahme von Wetterextremen und den Folgen wie Ernteausfälle, Verlust von Häusern in den nächsten 100 Jahren nach wissenschaftlicher Berechnung voraussichtlich entstehen werden. Tragen müssen diese Kosten vor allem die heute jungen Menschen und zukünftige Generationen.
Zum Vergleich: Eine Tonne CO2 wird freigesetzt bei 4.600 Kilometer Autofahrt mit dem Diesel-PKW (Verbrauch von rund 325 Liter) oder in einem ungedämmten Haus mit Ölheizung in einem Monat (siehe UBA Methodenkonvention 3.0 zur Ermittlung von Umweltkosten).
Siehe auch: Beitrag Deutsche Welle
Nur wenn wir bei uns vor Ort die Kreislaufwirtschaft stärken, schaffen wir die Grundlage für die Weiterentwicklung ökologisch interessanter Recycling-Verfahren und verhindern illegale Müllexporte in den globalen Süden. Das schützt nicht nur Menschen vor gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen, es verhindert auch, dass giftige Substanzen in den Boden und die Atmosphäre gelangen.
Elektroschrott ist alles das, was einen Stecker oder eine Batterie hat: vom Drucker über Schreibtischlampen, bis hin zu Smartphones, Kühlschränken, Rechnern, Fernsehern und Beamern, die das Ende ihrer „Lebensdauer“ erreicht haben, sowie die dazugehörigen Komponenten (Definition: Partnership on Measuring ICT for Development, Quelle: Quarks).
Elektroschrott ist der am stärksten zunehmende Abfallstrom in der EU, doch weniger als die Hälfte wird recycelt. – Das ist ein enormes und globales Problem für die Umwelt. 1,7 Millionen Tonnen E-Schrott produzieren wir alleine in Deutschland pro Jahr. Doch E-Schrott ist nicht einfach nur Müll: Bestandteile in Smartphones und anderen Elektrogeräten sind nicht nur wertvoll, sondern häufig auch giftig. E-Schrott macht zwar nur zwei Prozent der Abfallströme aus, dafür aber 70 Prozent der gefährlichen Abfallbestandteile, die auf Deponien enden. Elektroschrott enthält wertvolle Rohstoffe wie Gold, Kupfer, Nickel und andere seltene Elemente wie Iridium oder Palladium.
Im E-Waste Race gesammelt werden Elektroaltgeräte mit einer max. Kantenlänge von 50 cm. Ausgeschlossen von der Sammlung sind Geräte, die Lithium-Ionen-Akkus oder -Batterien enthalten sowie beschädigte Monitore und Leuchtmittel.
Damit die Entsorgung in geordneten Bahnen verläuft, ist jeweils ein örtliches Entsorgungsunternehmen mit von der Partie, das für das fachgerechte Recycling sorgt.
Die Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von der UN im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Das Ziel: Eine Transformation unserer Welt hin zu ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Die 17 Ziele sollen zur gemeinsamen Lösung globaler Probleme beitragen. Dabei richten sie sich an alle Staaten, aber auch an Unternehmen, Kommunen und jeden Einzelnen.
Die Förderung eines E-Waste Race unterstützt gleich mehrere dieser Ziele. Kommunen, Unternehmen, Entsorger und Stiftungen können durch ihre Förderung einen Beitrag zur Erreichung der internationalen Nachhaltigkeitsziele leisten.
Das E-Waste Race kann insbesondere zu SDG 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ beitragen: Das Projekt hilft, die Sammelquote und damit auch die Recyclingquote von Elektroschrott in Deutschland zu erhöhen. Durch Recycling können wertvolle Rohstoffe neu verwertet werden. Das ist die Grundlage für nachhaltige Produktion, auf die das SDG 12 abzielt. Zusätzlich trägt das E-Waste Race zum nachhaltigen Konsum bei, weil Schülerinnen und Schüler für die Auswirkungen ihres Konsums auf Mensch und Umwelt sensibilisiert werden. Diese Erkenntnisse prägen zukünftige Kaufentscheidungen und werden von den Kindern in ihr Umfeld getragen.
Zusätzlich unterstützt eine Förderung eines E-Waste Races das Erreichen weiterer Nachhaltigkeitsziele: Das SDG 4 „Hochwertige Bildung“ zielt u.a. auf Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und nachhaltige Lebensstile ab. SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ fokussiert die enormen Potenziale von Städten für nachhaltige Entwicklung und zielt u.a. auf ein nachhaltiges Abfallmanagement. Da das Sammeln und Wiederverwerten von Elektroschrott CO2 einspart, fördert ein E-Waste Race gleichzeitig die Erreichung des SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Nicht zuletzt unterstützt das Projekt auch SDG 15 „Leben an Land“, da durch fachgerechtes Recycling verhindert wird, dass im Elektroschrott enthaltene umweltschädliche Stoffe in die Umwelt gelangen.
Das macht Schule schafft Zugänge zu Schulen und ist gut vernetzt. Sobald ein Förderer für eine Region zur Verfügung steht, startet Das macht Schule einen Aufruf für den Wettbewerb bei den Schulen der Region. Diese Schulen können sich dann hier anmelden.
Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf. Gerne können wir gemeinsam offene Fragen klären und den Ablauf besprechen.
Jedes Race wird von einem Förderer (in der Regel Stiftung, Unternehmen, Abfallentsorger oder Kommune) mit 18.000 Euro finanziert. Das ist entweder über eine zweckgebundene Spende oder per Rechnung möglich.