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Mutgeschichte: Individuelle Schulentwicklung

 

Mann mit Stift und Papier

 

Ist Schulentwicklung „verordnet“ oder ein Gemeinschaftsprozess, uniform oder individuell? In diesem Beitrag geht’s darum mit Mut zum eigenen und vor allem zum individuellen Schulentwicklungsprozess zu stehen.

 

Schulentwicklung – das stand schon seit Jahren auf der Agenda eines Gymnasiums in der Nähe einer süddeutschen Großstadt. Jedem, insbesondere dem Schulleiter war die Wichtigkeit des Themas klar, aber irgendwie ging es auch seit Jahren nicht so recht voran. Schon mal den einen oder anderen kleinen Schritt, aber nicht den großen Satz, den sich der Schulleiter so gerne und immer wieder vorstellte. Und genau hier lag der erste Ansatzpunkt.

 

Der Schulleiter des Gymnasiums hatte schon lange eine Vision „seiner“ Schule von morgen. Immer wieder erzählte er auch dem Kollegium davon. Auch ein Leitbild gab es an der Schule schon. Warum ging es aber trotzdem nicht weiter?

 

Du ahnst es vielleicht schon: Bisher war es eben die Vision des Schulleiters, der alles in seiner Macht stehende tat, aber eben meist alleine. Nicht falsch verstehen: Der Schulleiter ist sehr wichtig, ohne ihn geht es überhaupt nicht. Aber auch nicht nur mit ihm alleine, sondern nur, wenn alle Beteiligten, also Kollegium, Angestellte, Schüler und Eltern an einem Strang ziehen und gemeinsam deren „Schule von morgen“ entstehen lassen.

 

Schultransformation ist Chefsache: klare Zuständigkeiten und transparente Befugnisse.

 

In unserem Fall wurde schnell klar, dass es eine eigene Rolle braucht, die den Schulentwicklungsprozess in Händen hält. So wurde Annegret, eine von vielen geschätzte Kollegin, die erste Leiterin der Schulentwicklung. Damit wurde das Thema auf die gleiche Ebene gehoben wie die anderen Fachleitungen. Der Schulleiter fühlte sich förmlich befreit, als er endlich die Aufgabe abgeben konnte. Nicht, weil sie ihm nicht wichtig gewesen wäre, sondern weil er als Leiter der Schule eben noch andere wichtige Aufgaben hatte.

 

Kurz darauf wurde es wieder schwierig: Themen, die schon lange als verabschiedet galten wie z.B. die offenen Lernlandschaften kamen wieder hoch und lockten Widerstände auf den Plan. Warum das denn? Und warum jetzt (wieder)?

 

Alle Beteiligten äußerten sich auf ähnliche Weise auf die Frage nach dem Leitbild: „Jaja, das gibt es, aber das steht da halt.“ Das Leitbild war also eine blutleere Sammlung von fünf Seiten, die gut klangen, aber nicht gelebt wurden.

 

Glücklicherweise zeigte sich zu diesem Zeitpunkt, dass einige weitere Themen bisher nicht ausreichend gesehen wurden, obwohl sie wichtig waren wie z.B. die Digitalisierung. Die Vertreter der Lernlandschaften waren der Meinung, ihr Thema sei das Wichtigste, die Befürworter der Digitalisierung an der Schule konterten, dass es für ihr Thema schließlich Zuschüsse gäbe. So meldete sich jede Interessengruppe mit nachvollziehbaren Argumenten zu Wort. Wer hatte nun Recht?

 

So wurde mit externer Moderation nun geprüft, ob das Leitbild seine Aufgabe als Leitplanke in einem Entscheidungsprozess wie diesem gerecht werden konnte. Eine wunderbare Gelegenheit, auf Tuchfühlung mit dem Leitbild zu gehen, gerade weil hier mit so viel Leidenschaft diskutiert wurde. Im Laufe dieses Prozesses baute jeder Beteiligte mehr und mehr Vertrauen in das gemeinsame Leitbild auf und so erwachte das Leitbild zum Leben.

 

Jeder erkannte, dass auch seine die Bedürfnisse, Motive und Leidenschaften innerhalb der gesteckten Leitplanken berücksichtigt waren.

 

Diese Lösung wird nicht überall exakt so funktionieren, aber auch das ist Schulentwicklung: So wie jeder menschliche Entwicklungsprozess individuell abläuft, ist auch jeder Organisations-Entwicklungsprozess anders.

 

Welche Themen im nächsten Quartalscoaching anstehen, wissen wir heute noch nicht, denn auch das ist nicht festgelegt. Je nachdem, wie sich Individualbedürfnisse, Fachthemen und Konflikte mischen, wird sich zeigen, was ansteht. Wir sind gespannt 🙂

 


 

Die Schlüsselpunkte in diesem Fall von Schulentwicklung

 

  • Der Schulleiter: Ohne ihn geht es nicht, denn er ist der Erste im System. Entweder geht der Prozess von dieser Position aus oder der Schulleiter wird seiner Rolle entsprechend ins Projekt integriert und steht dahinter.

 

  • Das Bewusstsein: Das Wissen um kulturelle Entwicklungsphasen erleichtert es allen Beteiligten, auch während schwieriger Phasen im Projekt Ruhe und Gelassenheit zu bewahren.

 

  • Ein lebendiges Leitbild: Solange das Leitbild nur auf dem Papier existiert, existiert es auch nur auf dem Papier. Erst die Emotionalisierung des Leitbildes ermöglicht es jedem Beteiligten, sich damit zu verbinden und es zu einem Teil des eigenen Lebens zu machen.

 

  • Ermutigung und Durchhaltevermögen: Konflikte sind ein natürlicher Teil von Entwicklung, denn es geht darum, verschiedene Interessen und Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Einen Konflikt unter diesem Blickwinkel anzusehen und durchzugehen lässt wirkliche Nähe entstehen.

 

Wir danken der gemeinnützigen Coaching Initiative für diese wahre Mutgeschichte.

 


 

Warum Mutgeschichten „Schule machen“ – Was hinter der Rubrik „Mutgeschichten“ steckt

 

Warum gibt’s hier seit April immer wieder Mutgeschichten? Und wer ist überhaupt die Coaching Initiative? Was habt ihr davon und wie könnt ihr in den Genuss davon kommen? Hier kommt die Antwort: Nicht (absichtlich) gesucht, sondern einfach gefunden. So sind wir von Das macht Schule und die CoachingInitiative zueinander gekommen. Beides sind Initiativen, um Schulen in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

 

  • Das macht Schule hilft Lehrern Praxisprojekte umzusetzen und damit Schüler stark für die Zukunft zu machen.
  • Die Coaching Initiative begleitet mit ihren professionellen Coaches aus der Wirtschaft Schulen bei deren (Schul-) Entwicklung bis hin zur Transformation.

 

Aus unserer Sicht passt und ergänzt sich das prima. Wir haben uns gedacht, dass ihr so den größtmöglichen Nutzen habt, egal, was ihr vorhabt in und mit eurer Schule. Mehr zu den Angeboten der Coaching Initiative erfahrt ihr unter coachinginitiative.de oder telefonisch, indem ihr Sabine Weber im Büro der Coaching Initiative anruft: 080 46 969 99 40.

 

Wie ist das aus eurer Sicht? Macht es Sinn, dass wir kooperieren?

 


 

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