Fragen & Antworten
Die Textilproduktion hat sich zwischen 2000 und 2015 verdoppelt und zählt damit zu den drei größten Belastungen für Wasser- und Landressourcen und zu den fünf größten Belastungen in Bezug auf die Rohstoffnutzung und Treibhausgasemissionen. Ab 2025 verpflichtet die EU seine Mitgliedstaaten, Alttextilien getrennt zu sammeln, als wichtige Voraussetzung für das Recycling und zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft.
Klima- und Umweltschutz sind ein Top-Thema der Jugend (Ergebnis der Jugendstudie 2020). Entsprechend groß ist die Nachfrage von Schulen. Sie haben ein sehr hohes Umweltbewusstsein, doch oft fehlt es an Informationen dazu, was man selbst tun kann.
Die Textil Races vermitteln auf praktische Weise, wie Alttextilien umweltgerecht entsorgt werden können, wie wertvoll Weiterverwendung und Upcycling für die Umwelt sind und welche Rolle Alttextilien als Rohstoffquelle spielen. Gleichzeitig schafft es mehr Bewusstsein für Fast Fashion und die Umweltfolgen dieses ausartenden Konsums.
Das Textil Race verbindet Umweltbildung mit einem Wettbewerb. Der breitenwirksame Ansatz verankert die Bedeutung von Rohstoffen, Nachhaltigkeit und Konsum sowohl bei der Jugend, als auch in den Haushalten und im öffentlichen Bewusstsein. In den Races werden ausrangierte Textilien „geordnet“ gesammelt, um so zu verhindern, dass sie im Restmüll landen, wo sie verbrannt werden.
Warum ein Praxisprojekt? Nichts prägt nachhaltiger als die eigene Erfahrung – man muss nur die Chance bekommen, sie zu sammeln. Und man kann Schülern viel mehr zutrauen, als man denkt. Praxisprojekte ermöglichen im wahrsten Sinne des Wortes, seine eigene Welt zu begreifen und die eigene Wirksamkeit zu erleben: Etwas zu erschaffen, zu gestalten oder zu erarbeiten, das einen bleibenden Nutzen hat. Genau das schafft ein Textil Race.
An einem Textil Race nehmen bis zu 10 Schulen teil. Diese sammeln im Schnitt 14 Tonnen Alttextilien. Das entspricht der unglaublichen Einsparung von 142 Tonnen CO2 und 34.000 Litern Wasser (Quelle Ressourcenrechner FWS).
Textilproduktion hat erhebliche negative Umwelteinflüsse. In der Produktion und im Transport von Bekleidung werden Ressourcen (Wasser, Boden, Energie) verbraucht und Umweltgifte eingesetzt. Bis zu 35% des gesamten in die Umwelt freigesetzten Mikroplastiks lassen sich zu Textilerzeugnissen zurückverfolgen. Abgelegte Kleidungsstücke oder Fehlkäufe landen häufig im Müll. Dieses Problem verschärft sich in Deutschland und weltweit, da mehr und mehr Kleidung produziert und gekauft wird.
Laut des Umweltbundesamtes verursacht jede Tonne CO2 Umweltfolgeschäden von rund 180 Euro. Berücksichtigt man zusätzlich das Wohlergehen jetziger und künftiger Generationen gleichgewichtig, dann sind das sogar 640 Euro pro Tonne. Bei 142 Tonnen CO2 ist das eine Einsparung gesellschaftlicher Folgekosten von 25.600 Euro bzw. 90.800 Euro pro Race! (siehe UBA Methodenkonvention 3.0 und Beitrag Deutsche Welle)
Gesammelt werden Kleidung für Kinder und Erwachsene, gut erhaltene Decken, Bettwäsche, Handtücher oder Stofftiere und Schuhe.
Sortierarbeit ist Handarbeit. Ohne Fingerspitzengefühl geht da gar nichts, denn nur so lässt sich eine Weiterverwendung und Wiederverwertung sicherstellen. Dabei wird nach aktuellen modischen Aspekten unterschieden. Geanuso sorgfältig wird aber auch der Verschleißgrad untersucht. Durch diesen Sortierprozess enstehen hunderte unterschiedliche Sorten tragfähiger Bekleidung und textiler Wertstoffe die von hunderten fleißiger Hände und wacher Augen sortiert werden.
Nach Angaben des Fachverbands Textilrecycling werden über die Hälfte (62%) als Secondhandkleidung wiederverwendet, rund 14 Prozent werden zu Putzlappen, Dämmmaterialien und Füllstoffen verarbeitet und etwa 12 Prozent gehen ins Faserrecycling, nur 12 Prozent können in der Regel nicht weiterverwendet werden und gehen in die Verbrennung. Das Ziel ist allerdings, dass Textilien nicht nur einmal recycelt werden, sondern als Rohstoff im Kreislauf bleiben.
Damit die Entsorgung in geordneten Bahnen verläuft, arbeiten wir mit qualifizierten Entsorgungsunternehmen zusammen, die für die Wiederverwendung und Verwertung von Alttextilien in textilen Kreisläufen das entsprechende Know how mitbringen und lassen uns vom Umweltbundesamt (UBA) beraten.
Die Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von der UN im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Das Ziel: Eine Transformation unserer Welt hin zu ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Die 17 Ziele sollen zur gemeinsamen Lösung globaler Probleme beitragen. Dabei richten sie sich an alle Staaten, aber auch an Unternehmen, Kommunen und jeden Einzelnen.
Die Förderung eines Textil Races unterstützt gleich mehrere dieser Ziele. Kommunen, Unternehmen, Entsorger und Stiftungen können durch ihre Förderung einen Beitrag zur Erreichung der internationalen Nachhaltigkeitsziele leisten.
Das Textil Race kann insbesondere zu SDG 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ beitragen: Das Projekt hilft, die Sammelquote und damit auch die Recyclingquote von in Deutschland zu erhöhen. Durch Recycling können wertvolle Rohstoffe neu verwertet werden. Das ist die Grundlage für nachhaltige Produktion, auf die das SDG 12 abzielt. Zusätzlich tragen die Umwelt Race zum nachhaltigen Konsum bei, weil Schülerinnen und Schüler für die Auswirkungen ihres Konsums auf Mensch und Umwelt sensibilisiert werden. Diese Erkenntnisse prägen zukünftige Kaufentscheidungen und werden von den Kindern in ihr Umfeld getragen.
Zusätzlich unterstützt eine Förderung eines Textil Races das Erreichen weiterer Nachhaltigkeitsziele: Das SDG 4 „Hochwertige Bildung“ zielt u.a. auf Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und nachhaltige Lebensstile ab. SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ fokussiert die enormen Potenziale von Städten für nachhaltige Entwicklung und zielt u.a. auf ein nachhaltiges Abfallmanagement. Da das Sammeln und Wiederverwerten von Elektroschrott CO2 einspart, fördert ein Textil Race gleichzeitig die Erreichung des SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Nicht zuletzt unterstützt das Projekt auch SDG 15 „Leben an Land“, da durch fachgerechtes Recycling verhindert wird, dass in Textilien enthaltenen umweltschädlichen Stoffe nicht durch Verbrennung (durch falsche Entsorgung im Restmüll) in die Umwelt gelangen.
Das macht Schule schafft Zugänge zu Schulen und ist gut vernetzt. Sobald ein Förderer für eine Region zur Verfügung steht, startet Das macht Schule einen Aufruf für den Wettbewerb bei den Schulen in der Region. Diese Schulen können sich dann hier anmelden.
Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf. Gerne können wir gemeinsam offene Fragen klären und den Ablauf besprechen.
Jedes Race wird von einem Förderer (in der Regel Stiftung, Unternehmen, Abfallentsorger oder Kommune) mit 18.000 Euro finanziert. Das ist entweder über eine zweckgebundene Spende oder per Rechnung möglich.